Der Rücken zwickt? Die Gelenke sind schon nach dem Aufstehen spürbar schmerzhaft? Der Nacken ist ständig verspannt und tut weh?

Viele Menschen beantworten eine dieser Fragen mit Ja. Obwohl sie keine akute Verletzung erlitten haben.

Hinzu kommt eine Odyssee an Arztbesuchen und Vielzahl an Diagnosen und Rezepten. Viele Menschen werden auch allein gelassen mit ihrem Schmerz. Es ist also höchste Zeit Schmerzen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wie Schmerzen entstehen und warum sie nicht von selbst aufhören? Wie verschiedene Behandlungsansätze zum Erfolg führen können. Das es mehr braucht als nur Medikamente und Massagen um die körperlichen und psychischen Leiden ein für alle Mal zu beseitigen.

Schmerzen sind Fluch und Segen zugleich

Schmerzen sind nützlich, sie senden dir ein klares Signal, dass es ein Problem in deinem Körper gibt. Laut Statistik leidet jeder fünfte Deutsche an körperlichen Beschwerden. Schmerzen sind komplex und subjektiv. Schmerzen entstammen einer Sinneswahrnehmung, die jeder anders fühlt. Körperliche Schmerzen können auch nicht-physische bzw. seelische Ursachen haben.

Schmerzen haben ursprünglich eine überlebenswichtige Funktion. Schmerzen sind also eine wertvolle Funktion, um uns vor Verletzungen zu schützen.

Schmerzen haben biologische, psychische und soziale Ursachen

Wenn ein Schmerz länger als drei Monate anhält und auf keine körperliche oder seelische Grunderkrankung zurückzuführen ist, spricht man von einer chronischen Schmerzerkrankung. Wie kommt es dazu? Was kann man dagegen tun?

Die körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren sind eng miteinander verknüpft. Wenn jemand unter einer Depression oder extremen Stress leidet, kann sich ein Schmerz zu einer langjährigen Angelegenheit auswachsen.

Schauen wir uns ein kleines Beispiel an:

Fall: Bänderriss im Sprunggelenk

Biologische Ebene: körperliche Inaktivität kann zu Schlafstörungen und Gewichtzunahme führen

Psychische Ebene: Angstzustände, Depressionen, Frust, Aggressionen

Soziale Ebene: Rückzug und Isolation, Vereinsamung

Schmerzerkrankungen sind also vielschichtig und multimodal. Die Multimodale Schmerztherapie beleuchtet alle Faktoren einer Schmerz Beseitigung.

 

Rücken-, Nacken- und Muskelschmerzen brauchen eine multimodale Bewegungstherapie

 

„Ich habe Rücken“. „Mein Nacken ist ständig verspannt“. „Ich habe ausstrahlende Muskelschmerzen“.

Allein in Deutschland leidet jede fünfte Frau und jeder siebte Mann unter Rückenschmerzen. Damit sind Rückenschmerzen die mit Abstand häufigste Beschwerde. Wie kommt das?

Der wohl wichtigste Grund dafür ist: wir sitzen zu viel und bewegen uns nicht ausreichend genug.

Rückenschmerzen manifestieren sich oft zu sogenannten Kreuzschmerzen im unteren Lendenwirbelsäulenbereich. Einer der häufigsten Trigger ist der Bandscheibenvorfall.

Circa 1/3 aller Erwachsenen in Deutschland hat mind. 1x pro Jahr Nackenschmerzen. Auch hier kommt der Büromensch als Ursache zum Tragen. Fehlhaltungen und Bewegungsmangel klingen nach konkreten Ursachen, aber die meisten Rücken-und Nackenschmerzen sind nicht-spezifisch.

Muskelschmerzen stecken sogar häufig dahinter. Verspannungen, Überlastungen oder Entzündungen lassen den Rücken ebenso schmerzen. Bei allen schmerzarten muss die Therapie ganzheitlich und spezifisch ansetzen. Schonhaltung oder bewegungsvermeidung sind die falschen Lösungen, wenn es um die Beseitigung von schmerzen geht. Wie kannst du es besser machen? Bleibe in Bewegung!

Bewegung ist die beste Therapie!

Trainierte Muskeln sind gesunde Muskeln. Hier kommt die Bewegungstherapie zum Einsatz. Die Übungen helfen den Klienten, den Alltag so agil und selbstständig wie möglich zu bestreiten. Dazu kommen Heilungsansätze aus der Komplementärmedizin – also Alternativen wie Heilpraktiker, Osteopathen, Akkupunktur oder TCM.

 

Von Rückenschmerzen befreien mit Hilfe von Bewegungsübungen

Du kannst selbst etwas für deine Schmerzlinderung tun. Gezielte Mobilisations- und Kräftigungsübungen durchbrechen den Kreislauf der Schmerzen und Verspannungen.

Wenn sich deine Muskeln durch dauerndes Sitzen verkürzen, musst du sie umgekehrt täglich auf gesunde Art und Weise bewegen, um ihre Struktur zu verbessern und so der Herr deiner Rückenschmerzen zu werden.

Am besten trainierst du deine Muskeln und Faszien in allen Bewegungsrichtungen. Erweitere also dein Bewegungsprofil. Das heißt nutze neue Bewegungsarten aus wie z.B. Yoga oder Pilates. Bewege dich so, wie du es sonst nicht machst. Die Übungen machen die Faszien wieder elastisch und flexibel. So wirst du schnell wieder schmerzfrei.

 

 

Folgende Übungen kannst du so konkret und direkt in deinen Alltag umsetzen

 

Mit den folgenden Übungen kannst du effektiv deine verspannungsbedingten Rückenschmerzen schnell beseitigen.

  1. Übung: Hängende Leiste

 

Du startest im 4-Füßler stand. Du schiebst nun deine Hände immer weiter nach vorn, bis dein Becken durchhängt. In dieser Position bleibst du 30-60 Sekunden. Spanne deine Bauchmuskulatur leicht an, um nicht ins Hohlkreuz zu gehen.

Nun drückst du deine Knie gegen den Boden. Halte diese Anspannung für 10 Sekunden. Wiederhole dies noch zwei weitere Male.

Jetzt spannst du zusätzlich noch deinen Rücken an. Auch wieder zwei weitere Male für 10 Sekunden anspannen.

Deine Vorderseite sollte sich jetzt schon viel lockerer anfühlen.

 

  1. Übung: Ausrichtung der Wirbelsäule

 

Lege dich in Rückenlage auf den Boden. Beuge deine Knie leicht und lass deine Füße leicht nach außen fallen. Zieh dich nun langsam mit deiner Hand zu deinen Fußspitzen. Bewege deinen Kopf für 30-60 Sekunden in Richtung deiner Füße. Nun ziehst du deinen Rumpf für 10 Sekunden mit viel Kraft gegen deine haltenden Hände nach hinten. Nach den 10 Sekunden stoppst du die Anspannung und ziehst für 20 Sekunden deinen Körper nach vorne. Auch hier zwei weitere Male durchführen.

Jetzt ziehst du noch deinen Rumpf mit Hilfe der Bauchmuskeln nach vorn.

 

Langfristig kannst du aber nur was ändern, wenn du selbst aktiv wirst und dich besser bewegst.

 

Fazit:

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit, sie entstehen vor allem durch Sitzen und Bewegungsmangel. Einseitige Bewegungen führen zu einer Anspannung, die sowohl den Muskel als auch die Muskelfaszien unter erhöhten Tonus (Muskelspannung) bringt. Die Anspannung steigt so lange, bis irgendwann als Folge der Verspannungen Schmerzen entstehen. Durch diese Schmerzen gibt unser Körper uns Bescheid, dass es ihm zu viel wird. Durch gezielte Aktivierungs-Mobilisierungs-und Kräftigungsübungen kannst du den Schmerz auflösen.