Faszientraining

Das faserige Bindegewebe, die Faszien, rücken immer mehr in den Fokus, weil die Übungen Schmerzen lindern und das Verletzungsrisiko vermindern können.

Faszien haben intelligente mechanische Funktionen. Diese fungieren als Regulator der Kraftübertragung und als elastische Energiespeicher für Bewegungen. Sie arbeiten nach dem Prinzip eines elastischen Federelements. Das faserige Bindegewebe umschließt nicht nur alle Muskeln, sondern auch alle Organe oder Gelenke und durchzieht den ganzen Körper wie ein zusammenhängendes Netzwerk. Dieses Geflecht aus Faszienfasern braucht aber Bewegung, um gesund und geschmeidig zu bleiben. Ohne die Bewegung geht Stärke, Elastizität und Gleitfähigkeit mit der Zeit zurück. Dies führt dann zu sogenannten „Verklebungen“ oder Verwachsungen, die dann meistens Schmerzen und Verspannungen zur Folge haben.

Das Faszientraining setzt auf die vier Prinzipien: Hüpfen, Dehnen, Körperwahrnehmung und der Einsatz der „BlackRoll“. Diese Faszienrolle wird nach dem Prinzip der myofaszialen Selbstmassage angewendet. Damit können Sportler ihre Leistung steigern aber auch Verletzungen vorbeugen. Mittlerweile wird diese kleine Schaumstoffrolle in vielen Profimannschaften und von Berufssportlern auf der ganzen Welt eingesetzt. Infolge des Rollens über die Faszien des Körpers lösen sich oberflächige Verklebungen und viele Sensoren (Druckrezeptoren) werden dabei im Bindegewebe aktiviert. Häufig ist die Anwendung am Anfang sehr schmerzhaft, dass ändert sich aber mit der Zeit.

Steigerung der Leistungsfähigkeit

Die Steigerung der Leistungsfähigkeit über das Faszientraining braucht aber eine längere Zeit. Das liegt daran, dass der Stoffwechsel in den Faszien langsamer verlaufe als in der Muskulatur. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis ein Effekt zu spüren ist. Die Körperwahrnehmung soll beim Faszientraining eine große Rolle einnehmen. Denn mit langsamen, spürenden Bewegungen sollen „betroffene Stellen“ im Körper gefunden werden und damit gezielt „bearbeitet“ werden. Diese Propriozeption (Körperwahrnehmung) fehlt vielen Menschen um eine bessere Körperhaltung zu erlangen.

Faszientraining als Wundermittel?

Faszientraining bzw. Faszienübungen sollten immer in andere Trainingsprogramme miteingebaut werden. Als ergänzende Maßnahme hat es Definitiv eine hohe Daseinsberechtigung. Nicht alle Gelenkschmerzen oder Verspannungen hätten ihre Ursache in verklebten Bindegewebe. Um Verletzungen oder orthopädische Schäden auszuschließen ist es also sinnvoll erst einen Arzt zu konsultieren.

Es sollte immer darauf geachtet werden, dass Faszien und Muskeln eine Einheit bilden. Deshalb sollten kombinierte Übungen aus Pilates oder Yoga mit in das Training übernommen werden. Das Faszientraining sollte kein anderes Trainingssystem verdrängen, eher als ein ergänzender Baustein eingesetzt werden.